Anna Galtschenko

Ich heiße Anna, bin 21 Jahre alt und studiere im fünften Semester Jazzgesang an der Folkwang UdK in Essen. Ich bin sehr dankbar für die Chance, beim diesjährigen Young Talent Jazz Award mitwirken zu dürfen. Ich begann mit fünf Jahren klassischen Klavierunterricht zu bekommen und es wurde relativ schnell klar, dass ich mich eher zum Singen hab mitreißen lassen. Ich fing dann relativ schnell an, in einem ukrainischen Kinderchor zu singen und hatte dann mit 10 Jahren Einzelunterricht. Mit etwa 13 bin ich dann auf Jazz gestoßen und habe mich dafür begeistert. Ich habe angefangen Standards zu singen und natürlich Chet Baker zu transkribieren. Zurzeit würde ich sagen, orientiere ich mich viel an Norma Winstone und dem vom ECM veröffentlichten Modern Jazz. Ich versuche in dieser Richtung zu komponieren, sowie klassische, lateinamerikanische Elemente und Vokalisen mit einfließen zu lassen, wie in einem meiner Lieblingsalben ‚Aqui‘ von Tatjana Parra und Andres Beeuwsaert. 
Beim YTJA möchte ich die Vielseitigkeit meiner Musik darstellen. Mir ist es wichtig, Kompositionen auch ohne Text zu singen und damit Menschen zu erreichen. Ich finde die Wirkung dessen sehr interessant, da die Stimme dann als nicht verbales Instrument agiert und das Kommunikationsmittel Sprache wegfällt. 
Ich freue mich sehr auf den Abend und bin auf die anderen Teilnehmer*innen gespannt.

 

Was fasziniert Dich an der Musik besonders?   Generell fasziniert mich die Vielfältigkeit und der Wandel in der Musik. Alleine im Jazz gibt es so unterschiedliche Subkategorien und Genres und das alles wird unter ‚Jazz‘ verstanden. Ich finde es unfassbar spannend, wie viel an Musik auf der Welt existiert, mit ihren eigenen Facetten und kulturellen Unterschieden, sodass sich jede*r einzelne irgendwo wiederfinden kann. Für mich ist das ein Phänomen, was Menschen auf unendlich vielen Ebenen zusammenbringen kann. 

Welcher Musiker hat Dich persönlich bisher am meisten beeinflusst?  Es fällt mir ziemlich schwer, mich auf einen/eine Musiker/Musikerin zu beziehen, da mich in verschiedensten Bereichen und Genres sehr viele Musiker*innen beeinflussen. In der Klassik inspiriert mich besonders Chopin und ich habe es geliebt, seine Werke zu spielen.  
Als ich angefangen habe, Jazz zu singen, habe ich besonders viel Chet Baker, Joni Mitchell, Carmen Mcrae und Thelonious Monk gehört und gesungen. Die Soli von Chet Baker haben meine Language sehr geformt und meine Improvisation verbessert. Keith Jarrett ist einer meiner Lieblingspianisten und ich versuche Elemente aus seinem Spiel in meine Kompositionen einwirken zu lassen, soweit es mir möglich ist. 

Mit welcher Band/welchen Solisten wolltest du schon immer einmal auf der Bühne stehen?  Auch hier gibt es eine Vielzahl an Musikernj*innen, die ich bewundere und mit denen ich gerne spielen würde. Ganz vorne mit dabei ist das Large Ensemble von Kenny Wheeler, da ich zurzeit viel Contemporary Jazz höre und singe. Ich finde jede einzelne Komposition aus dem Album ''Music For Large And Small Ensembles’’ einzigartig und natürlich inspiriert und berührt mich der Gesang von Norma Winstone sehr. Ich würde auch sehr gerne mit Richie Beirach im Duo spielen, da mich seine musikalischen Entscheidungen faszinieren und ich denke, ich könnte unendlich viel von ihm lernen. 

Wie sieht Dein Leben außerhalb der Musik aus?  Mein Leben existiert zum Großteil aus Musik, ich gebe mir aber Mühe, einen Ausgleich in meinen Alltag zu bringen. Ich gehe beispielsweise regelmäßig zum Sport und ich habe einen kleinen Hund. Außerdem interessiere ich mich für Psychologie und politische Inhalte zum Thema Feminismus und Rassismus. 
Ich pflege Freundschaften mit verschiedenen Leuten innerhalb und außerhalb der Jazzszene.

BERUFLICHE LAUFBAHN


BILDUNGSWEG
08.2012 – 06.2020 . Abitur Grashof Gymnasium, Essen
08.2008 – 07.2012 . Grundschule an der Waldlehne, Essen


MUSIKALISCHER WERDEGANG
seit 01.2024 . Mitglied im Jugendjazzorchester NRW
seit 01.2022 . Gesangslehrerin Musikschule Saarn, Mülheim an der Ruhr
seit 10.2021 . Studium Jazzgesang . Folkwang Universität der Künste, Essen
– Hauptfachdozentin: Romy Camerun (2021 - 2024) / Christina Kühne (ab 2024)
– Nebenfach Improvisation: Matthias Nadolny (2021 - 2024)
– Nebenfach Stimmbildung: Christina Kühne
– Nebenfach: Ryan Carniaux (ab 2024)
09.2020 – 06.2021. Unterricht Jazzgesang bei Lina Knörr
07.2019 . Konzertfahrt und Workshop Novi Sad, Serbien . GBJA Rhythmusgruppe
10.2018 + 10.2019 . Konzertfahrten Prag . GBJA Big Band
2018 – 2020 . Leadsängerin der GBJA Big Band, Dortmund . Leitung Uwe Plath
2016 – 2020 . Unterricht Jazzgesang bei Amanda Kapsch
2010 – 2018 . klassischer Gesangs- sowie Solfègeunterricht
2008 – 2014 . klassischer Klavierunterricht